Freitag, 8. Februar 2019

Über 50 Strafanzeigen gegen "Rollende Bürgerreporter" nach Verkehrsunfall auf der A1 bei Unna

Vier beteiligte LKW, zwei Schwerverletzte und eine leichtverletzte Person sind die traurige Bilanz eines Verkehrsunfalls vom Donnerstagvormittag (07.02.) bei Unna auf der A1 in Richtung Bremen.

Leider spielten sich, laut Polizei, auf der Gegenfahrbahn wieder unglaubliche Szenen ab: Dutzende Verkehrsteilnehmer, insbesondere LKW-Fahrer, präsentierten ein offenkundig erkenntnisfreies Verhalten. Beim Vorbeifahren zückten Dutzende Verkehrsteilnehmer ihre Smartphones und fotografierten bzw. filmten, wie die Rettungskräfte an der Unfallstelle mit der Befreiung und Versorgung der Eingeklemmten und Verletzten beschäftigt waren. Es wurde versucht die schwerverletzten Unfallbeteiltigten in ihrer hilflosen Lage unmittelbar abzulichten und das aus möglichst optimaler Position (deutliche Reduzierung der Geschwindigkeit auf dem jeweiligen Fahrstreifen).

Das sinnlose und rücksichtslose Verhalten der Gaffer führte auf der Gegenfahrbahn zu "Beinahe-Unfällen", die nur durch die Reaktion anderer Verkehrsteilnehmer in letzter Sekunde verhindert wurden. Verschäfend kommt hinzu, dass die "Kamerakinder", während sie das Leid der Verletzten filmten, selbst im Blindflug über die Autobahn fuhren. Erst das Aufstellen des Sichtschutzzaunes entschärfte die Situation.

Über 50 Unfallgaffer wurden fotografisch festgehalten. Ein Sprecher: "Das unverantwortliche Verhalten dieser Verkehrsteilnehmer wird sich für diese in Form von Strafanzeigen wegen der Verletzung gegen den höchstpersönlichen Lebensbereich (§201a) und wegen der verbotenen Nutzung von Smartphones "auszahlen". Sie erwartet mitunter ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro, ein Monat Fahrverbot und einen Punkt in Flensburg."

(Quelle/Fotos: Polizei Dortmund)