Am frühen Mittwochmorgen (09.07.) stürmten Einsatzkräfte in ein Mehrfamilienhaus in Essen und nahmen einen Mann fest, der gemeinsam mit weiteren Personen Geld für einen möglichen Terroranschlag erschlichen haben soll. Ursprünglich ermittelte die Polizei zusammen mit der Staatsanwaltschaft wegen gemeinschaftlichen, gewerbsmäßigen Betrugs. Der Verdächtige soll hochpreisige Elektrogeräte bestellt, diese jedoch nicht bezahlt haben, um damit weiter zu handeln.
Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen wurde jedoch deutlich, dass das erlangte Geld für die Finanzierung eines islamistisch-terroristischen Anschlags verwendet werden sollte. Um die Planung sowie einen möglichen Angriff zu verhindern, nahmen Spezialeinheiten den 27-jährigen Mann mit bosnisch-herzegowinischer Staatsangehörigkeit am Morgen in Essen fest.
Der Verdächtige soll im Laufe des Tages einem Richter am Amtsgericht Düsseldorf vorgeführt werden. Nach Angaben des Innenministeriums war offenbar ein „sehr großer Anschlag“ geplant. Wie konkret die Vorbereitungen waren, ist bislang unklar. Seit dem Morgen durchsuchten die Ermittler zudem mehrere Gebäude in weiteren NRW-Städten wie Dortmund, Düsseldorf und Soest – auf der Suche nach möglichen Komplizen, Mitwissern und Zeugen.
Derzeit ist unklar, wer von ihnen über die Terrorpläne des 27-Jährigen Bescheid wusste. Das Innenministerium geht davon aus, dass der Hauptverdächtige seine Mitwisser über seine mutmaßlichen Anschlagspläne im Unklaren gelassen hat. Die Durchsuchungen sollen dazu beitragen, mehr Klarheit zu gewinnen. Bei den Einsätzen wurden unter anderem Datenträger sichergestellt, deren Auswertung nun erfolgt.
(Fotos: Justin Brosch/ nrw-aktuell.tv)