Am Samstagabend (04.05.), intervenierte die Polizei im lebhaften Nachtleben mehrerer Städte Nordrhein-Westfalens mit einer gezielten Razzia, die auf die Verbindungen zwischen kriminellen Familienclans und der Türsteher-Szene abzielte.
Unter der Leitung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums wurden 650 Polizeibeamte in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Duisburg und Gelsenkirchen mobilisiert, um Licht in diese oft im Verborgenen agierenden Strukturen zu bringen.
Die Ermittlungen im Ruhrgebiet hatten klare Hinweise auf Verflechtungen zwischen bekannten Clanfamilien und Sicherheitsfirmen ergeben. Diese Verbindungen, die häufig durch ein komplexes Netzwerk von Subunternehmen, Briefkastenfirmen und wechselnden Gesellschaftern verschleiert werden, dienen vermutlich dazu, gesetzliche Vorschriften zu umgehen und Steuern zu hinterziehen.
Das Hauptziel dieser Razzia war es, eine genauere Kenntnis über diese verdeckten Strukturen zu erlangen. Auch Innenminister Herbert Reul (CDU) begleitete die Razzia bis spät in die Nacht, nachdem er auch in der Düsseldorfer Altstadt vor Ort war.
Die Aktion begann um 19 Uhr in der Altstadt, wo eine beträchtliche Anzahl von Polizeikräften im Einsatz war. Sie durchsuchten nach verbotenen Gegenständen und Waffen und kontrollierten, ob die Feiernden Messer oder andere Waffen bei sich führten.
Die steigende Gewaltkriminalität, insbesondere unter Jugendlichen und Heranwachsenden, sowie die zunehmende Anzahl von Messerangriffen waren der Grund für diese Razzia. Als die Türsteher an einer Bar die Polizeibeamten bemerkten, ergriffen sie die Flucht. Eine Auswertung dieser Großrazzia steht noch aus.
(Fotos: Justin Brosch / nrw-aktuell.tv)