Mittwoch, 27. August 2025

Massiver Kellerbrand in Essen: Feuerwehr rettet sechs Menschen, darunter ein Kleinkind, über Drehleitern - Leitender Notarzt sichtet 21 Personen mit Atemwegsreizungen - Vier Bewohner ins Krankenhaus transportiert - Mehrfamilienhaus derzeit unbewohnbar

Am Dienstagabend des 26. August 2025 wurde die Feuerwehr Essen um 18:37 Uhr zu einem Kellerbrand im Schölerpad im Stadtteil Altendorf alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der nahegelegenen Feuerwache Borbeck stand der Keller eines Eckgebäudes bereits in Vollbrand. Dichter, schwarzer Rauch drang sowohl aus den Kellerfenstern als auch aus dem Dachgeschoss. Zahlreiche Personen machten sich an den Fenstern bemerkbar, da sie ihre Wohnungen aufgrund der starken Verrauchung nicht eigenständig verlassen konnten.

Die Feuerwehr setzte unverzüglich zwei Drehleitern zur Menschenrettung ein. Insgesamt konnten sechs Personen, darunter ein Kleinkind, durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden. Weitere Bewohner hatten sich bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Freie begeben.

Das betroffene Gebäude besteht aus zwei Haushälften mit jeweils einem Treppenraum und einem verbundenen Kellerbereich. Alle Bereiche waren vollständig verraucht. Eine Flucht über die Treppenräume war für die Bewohner nicht möglich. Vier Atemschutztrupps gingen sofort zur Kontrolle der Treppenräume vor. Parallel dazu begannen vier Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung im Kellerbereich.

Aufgrund der ersten Lagemeldungen wurde eine große Anzahl an Rettungsdienstkräften zur Einsatzstelle nachalarmiert. Während des Einsatzes meldeten sich immer mehr Personen mit Atemwegsreizungen, sodass der Leitende Notarzt insgesamt 21 Personen sichtete. Vier Betroffene wurden vorsorglich zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser transportiert, weitere Personen lehnten eine Behandlung ab.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich äußerst schwierig und kräftezehrend. Aufgrund der baulichen Verbindung des Kellers konnte sich das Feuer rasch ausbreiten. Die enorme Hitzeentwicklung zwang die Einsatzkräfte wiederholt zum Rückzug und anschließenden erneuten Vorrücken. Erst nach mehreren Stunden gelang es ihnen, die letzten brennenden Kellerabteile zu erreichen. Anschließend wurde das Brandgut mit Schaummittel abgelöscht. Gegen 21:30 Uhr konnte "Feuer aus" gemeldet werden.

Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde das Gebäude mit mehreren Hochleistungslüftern belüftet

Der Keller wurde erheblich beschädigt. Ein hinzugezogener Statiker des Technischen Hilfswerks überprüfte die Standsicherheit des Gebäudes. Die Strom- und Gasversorgung sowie die Wasserzufuhr wurden abgeschaltet. Zeitweise musste der gesamte Straßenzug stromlos geschaltet werden. Das Gebäude ist derzeit nicht bewohnbar. Für zehn Personen wurde eine Notunterkunft bereitgestellt.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen

Im Einsatz befanden sich rund 60 Kräfte der Feuerwehr Essen, darunter 30 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und 30 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr. Der Rettungsdienst war mit rund 20 Einsatzkräften vor Ort. Zeitgleich wurden die verwaisten Feuerwachen durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr besetzt.

(Quelle: Feuerwehr Essen, Fotos: Justin Brosch/ nrw-aktuell.tv)