Am Samstagvormittag kam es in der forensischen Klinik in Bedburg-Hau (Kreis Kleve) zu einem dramatischen Polizeieinsatz. In der Einrichtung für psychisch kranke Straftäter war eine Revolte ausgebrochen, die einen Großeinsatz von Spezialkräften aus ganz Nordrhein-Westfalen notwendig machte.
Laut Polizeiangaben hatten Patienten Teile des Mobiliars in Brand gesetzt und innerhalb der Klinik Barrikaden errichtet. Es bestand zeitweise der Verdacht, dass es zu einer Geiselnahme gekommen sein könnte. Die Lage spitzte sich zu, als sich weitere Insassen mit dem ursprünglich randalierenden Patienten solidarisierten und sich an den Ausschreitungen beteiligten.
Das Polizeipräsidium Essen, das auf Geisellagen spezialisiert ist, übernahm den Einsatz. Zur Unterstützung wurden Spezialeinheiten aus ganz NRW zusammengezogen. Vor Ort war unter anderem ein speziell ausgerüsteter Einsatzwagen mit dem sogenannten MARS-Rampensystem im Einsatz, ein gepanzerter Spezialtruck, der für solche Hochrisikoszenarien entwickelt wurde.
Gegen 13:40 Uhr konnte die Polizei Entwarnung geben: Der Einsatz war beendet, die aufständischen Patienten hatten sich angesichts des massiven Polizeiaufgebots widerstandslos ergeben.
Im Anschluss durchsuchten Spezialeinsatzkräfte (SEK) das gesamte Klinikgebäude, um die Situation endgültig zu sichern und mögliche Gefahrenquellen auszuschließen. Die genauen Hintergründe der Revolte sind noch unklar. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um die Ereignisse und mögliche Auslöser zu rekonstruieren.
(Fotos: nrw-aktuell.tv)