Dienstag, 12. Februar 2019

Schutzgewahrsam nach "Protestzug" - 9-Jähriger über 70 Kilometer ohne Schuhe in nassen Socken unterwegs

Ein nicht ganz alltäglicher Einsatz erwarteten Bundespolizisten am Hauptbahnhof Münster am Montag (11.02.). Zugbegleiter eines REs teilten der Einsatzleitstelle mit, dass auf der Fahrt von Wanne-Eickel nach Münster, ein allein reisendes Kind ohne Schuhe mitfährt.

Mit Ankunft des Zuges im Hauptbahnhof Münster erwartete eine Bundespolizeistreife das Kind, dem aufgrund der nicht vorhandenen Schuhe und den völlig durchnässten und durchlöcherten Socken sichtlich kalt war. Die Beamten nahmen den 9-Jährigen in Schutzgewahrsam und fuhren mit dem frierenden Jungen zur Wache, wo es zunächst einen heißen Kakao zum Aufwärmen gab.

Protest aufgrund von TV-Verbot

Die Bundespolizisten fanden schnell heraus, dass der kleine Mann aus einem Kinderheim in Herne ausgebüxt war, da er sich mit einem konsequent belegten Fernsehverbot absolut nicht einverstanden erklären konnte. Kurzer Hand entschloss sich der 9-jährige Junge dann auf Socken für seinen "Protestzug" zum Bahnhof Wanne-Eickel und weiter ins über 70 Kilometer entfernte Münster, nichts ahnend, dass diese Idee doch ziemlich nass und kalt enden würde.

Die Bundespolizisten organisierten noch warme Stricksocken und festes Schuhwerk, die dem 9-Jährigen sichtlich gefielen und mit denen er wohl gewärmt durch einen Erzieher der Heimeinrichtung schließlich aus der Wache abgeholt wurde.

(Quelle: Bundespolizei, Foto: Symbolbild)