Freitag, 2. November 2018

"Darknet-Dealer" flogen wegen unzureichender Frankierungen auf - Komplettes Lager durch die Polizei ausgehoben

Die Behörden führen ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 18 Beschuldigte im Alter von 22 bis 53 Jahren aus Sankt Augustin, Troisdorf und Bonn, denen vorgeworfen wird, über das "Darknet" Cannabis und Marihuana im Umfang von mehreren hundert Fällen pro Tag per Postversand europaweit verschickt zu haben. Sie machten dabei allerdings einen Fehler.

Firmen hatten sich gemeldet, weil Postsendungen mit ihrem Absender - die sie tatsächlich nie verschickt hatten - bei ihnen wegen nicht ausreichender Frankierung als "Rückläufer" eingingen. Diese Päckchen enthielten Drogen in unterschiedlichen Mengen. Im Rahmen der Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass eine Tätergruppe aus dem Rhein-Sieg-Kreis einen Online-Shop im Darknet betrieb, über den Kunden Drogen bestellen konnten, die per Post verschickt wurden. Der Shop verwendete dabei zur Verschleierung Namen und Adressen real existierender Unternehmen als Absender und die Kunden bezahlten mit Bitcoins.

Am 17.10.2018 durchsuchten ca. 250 Kräfte der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis Wohnungen von 17 Beschuldigten und ein Lager der Gruppe. Im Zuge der Durchsuchungen wurden gegen neun Beschuldigte Untersuchungshaftbefehle vollstreckt. Als mögliche Köpfe der Gruppe stehen drei Männer (28,32,44) im Fokus der Ermittlungen.

Bei den Durchsuchungen konnten rund 50 kg Marihuana und Cannabis sowie 25.000 EUR Bargeld und drei PKW, die wohl aus den Drogengeschäften finanziert wurden, sichergestellt werden. Außerdem wurden Arreste in sechsstelliger Höhe ausgebracht. Aktuell wird die Einleitung weiterer Strafverfahren gegen Kunden der Gruppe wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz durch den Ankauf der Drogen geprüft.

(Quelle: mit Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis)