Donnerstag, 12. Juli 2018

"Kein Jude in Deutschland!" - Antisemitischer Angriff: Polizei verwechselte Opfer mit Angreifer!

Am Mittwoch (11.07.) kam es zu einer antisemitischen Straftat gegen einen Juden durch einen Palästinenser. Polizisten schlugen das eigentliche Opfer.

Gegen 14:20 Uhr war ein 50-jähriger israelischer Hochschulprofessor in Begleitung einer Bekannten im Bereich des Hofgartens in Bonn unterwegs, als ihn eine Person auf die von ihm getragene Kippa ansprach und beleidigte. Der Unbekannte schlug ihm die Kippa dann mehrfach vom Kopf, schubste und schlug ihn und sagte "Kein Jude in Deutschland!".


Während seine Begleiterin die Polizei alarmierte, setzte sich der Professor gegen die Angriffe zur Wehr. Als der Täter dann die Sirene der sich nähernden Polizeiwagen hörte, ließ er von dem Opfer ab und lief davon.

Der Geschädigte lief ihm hinterher. Als sich die Einsatzkräfte den beiden Personen näherten, hielten sie den Professor, der Aufforderungen der Beamten, stehen zu bleiben, nicht nachkam, irrtümlich für den Aggressor.

Er wurde von den Polizisten überwältigt, zu Boden gebracht und fixiert. Die Polizisten schlugen ihm hierbei auch ins Gesicht! Während sich das Missverständnis durch die Begleiterin des 50-Jährigen aufklärte, wurde der eigentliche Angreifer, ein 20-jähriger Mann mit palästinensischen Wurzeln, gestellt und vorläufig festgenommen.

Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa zu dem Fall: "Ein schreckliches und bedauerliches Missverständnis, für das ich bei dem Professor ausdrücklich um Entschuldigung gebeten habe. Wir werden genau prüfen, wie es zu dieser Situation kam und alles Mögliche dafür tun, um solche Missverständnisse zukünftig vermeiden zu können."

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen zu dem antisemitischen Angriff übernommen. Die Ermittlungen gegen die eingesetzten Beamten wegen Körperverletzung im Amt übernehmen aus Neutralitätsgründen Ermittler des Polizeipräsidiums Köln.

(Quelle: Polizei Bonn, Foto: Symbolbild)